Das Thema Gewalt bei Jugendlichen ist durch die schrecklichen Geschehnisse von Amokläufen verstärkt im gesamtgesellschaftlichen Fokus. Politik, Medien aber auch Pädagogen suchen nach neuen Konzepten, diesen veränderten Herausforderungen nachhaltig zu begegnen.
Bei der systemischen Betrachtung des Phänomens „Jugendgewalt“ werden Hilfen und Maßnahmeangebote jedoch meist den Tätern rezeptartig zugewiesen und angeboten.
Täter erhalten Soziale Trainingskurse und die große Aufmerksamkeit. Dies geschieht gesellschaftlich reflexartig, nicht zuletzt auch durch die Judikative in der primär vorherrschenden Täterausrichtung und durch soziologische Abwehrmechanismen, das Tabuthema des realen Leids.
Wird bei dieser Betrachtung nicht eine Gruppe übersehen?
Welche Auswirkungen hat Gewalt auf die, die diese an sich selbst erleben mussten?
Welche Hilfen werden möglichen Opfern angeboten?
Das Angebot spur-aufnehmen bietet Jugendlichen, die ihre Entwicklung unter Einfluss von Gewalt gestalten müssen und dadurch traumatisiert, zurückgezogen und ängstlich erscheinen, Hilfe an.
Eindruck ohne Ausdruck führt zu Druck!
Dieses Angebot stellt eine primäre Gewaltpräventionsmaßnahme dar, denn aus den ohnmächtigen Opfern von heute werden manche in Zukunft hinlänglich bekannt ihren Gefühlen durch Gewalt eine Gestalt geben.
Die Gestalt- Gruppentherapie ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, sich mit dem Thema „Gewalt“ in einem „geschützten“ Rahmen, einem „sicheren Ort“ auseinander zu setzen und die Chancen der Vielfalt Gleichaltriger und ihrer Ausdrucksformen für sich zu nutzen.
„spur-aufnehmen“ bietet hier ressourcenorientiert eine große Anzahl verschiedenster Medien – Kommunikationsmedien, um das auszudrücken, was in jedem Einzelnen vorgeht. Das gemeinsame Gruppenerleben bietet die Möglichkeit zur Selbsterfahrung, sich so den Zugang zu den eigenen Stimmungen und Gefühlen zu eröffnen und seine Gedanken, Erlebnisse, Erfahrungen, Absichten und Kompetenzen gewinnbringend für die Gruppe ein zu bringen. In der daraus entstehenden Kommunikation und Beteiligung wird das Selbstbewusstsein und damit die Identifikation sowie Eigenverantwortung gefördert.