Aus den vorangegangenen Ausführungen und unter Zuhilfenahme der verhaltenstherapeutischen Verstärkung, entlehnt aus der Psychologie, baut sich das Positive Belohnungssystem während der Trainingsphase auf.
Die aufgeführten drei Ziele müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Angebots spur-halten täglich verfolgen und werden daran gemessen.
- Ich akzeptiere Anforderungen und Regeln.
- Ich nehme wertschätzenden Kontakt mit anderen auf.
- Ich unterstütze andere.
Folgende skizzenhafte Erläuterungen sollten in der wöchentlichen Rückmelderunde oder auch im Gespräch zwischen Lehrerin bzw. Lehrer und den Schülern eine Berücksichtigung finden:
- Verhalten ist angelernt
Verhalten ist angelernt und kann daher umgestaltet werden. Lernen am Modell.
- Positives Verhalten wird positiv belohnt
Erreichung pädagogischer Ziele führt zeitnah zu einem persönlichen Zugewinn. Hier wäre die Stempelsetzung die Folge.
- Positives Verhalten wird durch pädagogische Ziele definiert
Eigenverantwortung, Verhaltensalternativen und Motivation wirken unterstützend
- Einübung und Festigung durch Wiederholung
Stabilisierung durch Ritualisierung in einem festen zeitlichen Rahmen.
- Gruppen nutzen
Pädagogisch begleitete Gruppen können durch selbstständige Kontrolle, positiven Wettgeist und Hilfen Verhalten positiv lenken.
- Ritualisierung
Eine immer wiederkehrende zeitliche gleich abgestimmte Abschlussrunde/ Rückmeldegespräch hilft zur Orientierung.
- Transparenz
Ziele, Bewertungsanforderungen und aktuelle Ergebnisse sollten öffentlich, auch für die Eltern einsehbar und schriftlich festgelegt sein.
- Motivation
Verhaltenstherapeutische Veränderungen finden schnell statt, wenn die Kids sich als eigene selbst befähigte Gestalter ihrer Entwicklung verstehen und verstärkt wahrnehmen. Die pädagogische Haltung sollte hierbei nach folgendem Motto ausgerichtet sein: Deine Persönlichkeit als Ganzes schätze ich, dieses spezielle Verhalten akzeptiere ich jedoch nicht!
- Verbindlichkeit bzw. Entschiedenheit
Einmal gesetzte Anforderungen dürfen nicht, auch bei Umsetzungsproblematiken für die Pädagogen, aufgehoben oder geändert werden. Erreichte Anforderungen werden konsequent belohnt.
- Richtmaße
Kurze schnelle Durchläufe und wenige Ziele zu Beginn führen Gruppen gut in die Systematik ein. 65% der maximalen Bewertungsmöglichkeiten müssen individuell mindestens erreicht werden. Erst dann ist die Maßnahme erfolgreich abgeschlossen. Konkret bedeutet dies, dass Teilnehmer mindestens 16 Stempel auf der Stempelkarte zum Ende des Trainings vorweisen müssen.
- Schriftlichkeit
Pädagogische Ziele sollten in Aussagesätzen aufgeschrieben werden und offen für alle einsehbar sein. Je kürzer die Aussagesätze gehalten werden, desto deutlicher wird der Sinn erkennbar. Daher wurden die drei oben genannten Ziele formuliert.
- Aktive und positive Formulierung
Des Weiteren sollten die pädagogischen Aussagesätze zum eigenen Handeln motivieren und positive/ erwünschte Handlungsalternativen aufzeigen.
(„Ich nehme wertschätzenden Kontakt auf“ vs. „Gewalt verboten“)
- Realismus und Verantwortung
Pädagogische Ziele sollten dem Entwicklungsstand realistisch angepasst sein und die entsprechende Eigenverantwortung aufzeigen.
- Visualisierung, Terminierung und Messbarkeit
Das Erreichen von Zielen sollte in einem pädagogischen Prozess durch Visualisierung (optisch, haptisch), durch eine angemessene zeitliche Begrenzung und durch eine klare Mess- bzw. Vergleichbarkeit gefördert werden. Daher wird die Stempelkarte eingesetzt.
- Gewinn
Das Erreichen pädagogischer Ziele muss abschließend einen zeitnahen individuellen Zugewinn herstellen. Hier wäre das eigenverantwortliche Abwenden von weiteren Konsequenzen und die positive Beweisstellung der eigenen Persönlichkeit zu nennen.